Weiterführung der Fachschule für Gold- und Silberschmiede in Essen
Die Wirtschaftsflaute und auch die Änderung der Handwerksordnung (keine Meisterprüfungspflicht für die Selbständigkeit im Goldschmiedehandwerk) führten sowohl in der Berufsschule wie auch in der Fachschule zu einem zahlenmäßig starken Schülerrückgang, was zur Folge hatte, dass ausscheidende Lehrer/innen nicht mehr durch Neueinstellungen ersetzt wurden. Dieser durch wenig Weitblick selbst verschuldete Schrumpfungsprozess führt nun dazu, dass die Fachschule, obwohl für die 19 Ausbildungplätze 27 Bewerbungen vorliegen, aus personellen Gründen von der Schulleitung nicht mehr weiter geführt werden soll. Bis heute haben die Bewerber von Seiten der Schulleitung keine persönliche Information erhalten, dass ihre berufliche Lebensplanung durch diese Entscheidung erheblich in Frage gestellt ist.
Die Fachschule für Gold- und Silberschmiede ist die einzige Schule dieser Art in Nordrhein- Westfalen und darüber hinaus attraktiver Schulstandort für den gesamten Nordwestdeutschen Raum. Bei Wegfall der Schule in Essen sind die Bewerber gezwungen, auf Hanau (Hessen) oder Pforzheim, bzw. Schwäbisch-Gmünd (Baden-Württemberg) auszuweichen. Ausserdem entfällt damit in NRW eine der zwei schulischen Möglichkeiten, sich auf die Meisterprüfung vorzubereiten. Damit gibt es dann auch keine Meisterbildung mehr im gesamten Regierungs- und Handwerkskammerbezirk Düsseldorf, obwohl in NRW die Goldschmiedebetriebe etwa 60% aller Arbeits- /Ausbildungsstellen bezogen auf die Bundesrepublik bereit halten.
Die Personalplanung einer Schule kann nicht nur nach quantitativen Aspekten ausgerichtet sein; eine werteorientierte Schulkultur, und damit die Weiterführung der Fachschule für Gold- und Silberschmiede in Essen, ist kein Luxus, sondern sichert nachhaltig ein Alleinstellungsmerkmal des Berufskolleg Ost der Stadt Essen und gleichzeitig eine auch kulturhistorisch bedeutsame Ausbildungsmöglichkeit für nachwachsende Schülergenerationen.
Die Weiterführung der Fachschule für Gold- und Silberschmiede in Essen ist dann erfolgreich, wenn unser Engagement dazu führt, für 2014 eine Stellenbesetzung zu initiieren.
Damit wird gleichzeitig sichergestellt, dass die damaligen umfangreichen baulichen Maßnahmen zur Errichtung der Fachschule, finanziert mit erheblichen Steuermitteln der Stadt Essen und finanzieller Unterstützung des Goldschmiede Fördervereins, Essen, auch zukünftig unserem Berufsstand zur Weiterbildung (im besonderen Gestaltung und zusätzlich die Vorbereitung auf die Meisterprüfung) des Berufsnachwuches zur Verfügung stehen.